Mehr als nur gut! So lief es bei unserer Auftaktveranstaltung zur Vernetzung der verschiedenen Branchen des Kultur- und Kreativbereichs. Über 60 Gäste erschienen im Haus Arthur. Auf dem Podium diskutierten Thomas Höppner (Geschäftsführer Video Vision), Jens Hedrich (CEO/Supervisor Still in Motion), Michael Chlebusch (Klang von Blau/Filmwerkstatt) und Guntram Fröbel (Palmstreetstudios) zum Thema „Die Chemnitzer Filmwirtschaft“. Durch das Gespräch führte Lars Neuenfeld (Cartell). Aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung und ihrer Eingebundenheit in verschiedenen Bereichen des Wirtschaftszweigs, gelang es den Podiumsgästen ein lebhaftes Bild der Filmbranche der Stadt Chemnitz und Region zu zeichnen. Im Anschluss an die Diskussion wurden verschiedene Clips und Filme der Podiumsgäste gezeigt. Wohl nicht nur für Filmschaffende, sondern auch für Wissensdurstige war dies ein gelungener Abend. Wir möchten allen danken, die an der Auftaktveranstaltung teilgenommen haben. Klar, dass wir nun erst Recht Lust auf mehr haben. Wir hoffen, euch zu unserer zweiten Podiumsdiskussion am 05. Dezember erneut zahlreich begrüßen zu dürfen, diesmal zum Thema „Softwareentwicklung und Gaming-Industrie“. Über die Podiumsteilnehmer und den Veranstaltungsort informieren wir euch in Kürze.
Für jene, die am Donnerstag, den 07. November, nicht dabei sein konnten, eine knappe inhaltliche Zusammenfassung der Diskussion:
Die Filmschaffenden aus Chemnitz und der Region gaben an diesem Abend Einblicke in ihre Unternehmen, die Vielschichtigkeit ihrer Arbeit und die Entwicklung der hiesigen Filmwirtschaft. So sprachen die Diskussionsteilnehmer u. a. über die Standortunabhängigkeit ihrer Branche. Die Arbeit für internationale Auftraggeber sowie die allgemeine Wettbewerbsfähigkeit sahen sie durch ihre Standortwahl Chemnitz nicht per se gefährdet. Dies führten sie insbesondere auf den wachsenden digitalen Austausch in ihrer Branche zurück. Die Filmschaffenden diskutierten zudem darüber, ob es sich bei Chemnitz um eine Filmstadt handelt. In diesem Zusammenhang zeigten sie Entwicklungsmöglichkeiten auf, welche die Branche in Chemnitz weiter voranbringen könnte – etwa der Aufbau eines regionalen Filmproduktionsstudios, z.B. mit Mitteln der Filmförderung, in einem der vielen leerstehenden Gebäude. Als mögliches Objekt hierfür wurde der ehemalige Kulturpalast in Chemnitz Rabenstein genannt, welcher bereits in der Vergangenheit ein MDR-Fernsehstudio beherbergte. Im Laufe der Gesprächsrunde kamen die Diskutanten immer wieder auf die Ausbildungssituation an den Hochschulen der Region zu sprechen: Manche der Filmschaffenden erachteten diese als ausbaufähig, nicht auf dem aktuellen Stand und unzureichend wirtschaftsorientiert. Diesen Zustand und die stetige Abwanderung junger Menschen machten einige der Podiumsteilnehmer für die Schwierigkeit verantwortlich, qualifizierte Mitarbeiter für ihre Unternehmen zu finden. Besprochen wurde auch die Tatsache, dass in Chemnitz zwar Einrichtung wie die Filmwerkstatt existierten, die mit Regelmäßigkeit beachtenswerte Filmschaffende hervorbringt, diese aber meist nicht in Chemnitz zu halten sind, wie der Kameramann und Dokumentarfilmer Thomas Beckmann. Als Gründe wurden hier die mangelnde Urbanität der Stadt, wenige attraktive Arbeitsstellenangebote sowie mangelnde Preis- und Qualitätssensibiität der lokalen Kundschaft genannt.
Herzlich danken möchten wir nochmals allen, die uns positive Rückmeldungen zur Veranstaltung gegeben haben. Wir freuen uns zu sehen, dass viele von euch die Chance ergriffen haben sich auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen. Hier noch ein paar Eindrücke vom Abend:
Fotos: Daniela Schleich