Die Kreative Deutschland hat einen Bundesverband der Kultur- und Kreativwirtschaft gegründet. Beim Jahrestreffen in Dresden legten die Delegierten der bundesweiten Kreativ-Netzwerke Ziele für die nächsten Jahre fest, verabschiedeten die Satzung und wählten den 5-köpfigen Vorstand. „Wir verstehen uns als branchenübergreifendes Sprachrohr aller Akteure und bieten auch den Verbänden der Teilbranchen Kooperationen an“, sagte Christian Rost vom Verein Kreatives Leipzig: „Nur wenn wir umfassend zusammenarbeiten, können wir ein starker Partner für Politik und andere Wirtschaftsbranchen sein und klare Akzente für die Förderung der Branche setzen.“

Sitz des neuen Bundesverbandes ist Berlin, im September wird die neue Anlaufstelle in der Hauptstadt bezogen. André Batz vom Kreativnetz Berlin-Neukölln ist im Vorstand für die Mitgliederbetreuung zuständig: „Unser Ziel ist, die Netzwerke vor Ort zu stärken und ihre Bedarfe an die Politik zu kommunizieren. Die Zusammenarbeit in Netzwerken ist ein Schlüssel für nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg.“

Beim Jahrestreffen erarbeitete die Kreative Deutschland Wahlprüfsteine für die Parteien vor der Bundestagswahl: „In der Wirtschaftskrise war unsere Branche die einzige, die kontinuierliches Wachstum zeigte. Wir wollen von den Parteien ganz konkret wissen, was sie in der nächsten Legislaturperiode für diese krisenresistente und innovative Branche tun wollen,“ fordert Lars Faßmann vom Landesverband Kreatives Sachsen.

Das Jahresstreffen fand anlässlich der Eröffnung des neuen Sächsischen Zentrums für Kultur- und Kreativwirtschaft „Kreatives Sachsen“ im Kraftwerk Mitte in Dresden statt. Das Zentrum wird vom Landesverband der Kultur- und Kreativwirtschaft Sachsen e.V. betrieben und bietet umfangreiche landesweite Unterstützungsmaßnahmen für die Branche an. Damit ist Kreatives Sachsen deutschlandweit die erste Fördereinrichtung für Kultur- und Kreativschaffende, die von den Verbänden der Akteure selbst getragen wird. Das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr fördert die Maßnahmen mit 2,5 Mio. Euro in den kommenden fünf Jahren.

Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Dulig und Kunstministerin Dr. Eva-Maria Stange hoben in ihren Grußworten die Bedeutung des Zentrums für den Freistaat Sachsen hervor. „Am Innovationsstandort Sachsen hat sich in den vergangenen Jahren eine lebendige Kultur- und Kreativwirtschaft entwickelt. Dabei ist insbesondere die Kreativwirtschaft wertvoller Ideengeber für die Industrie und trägt somit unmittelbar zu deren Innovations- und damit Wettbewerbsfähigkeit bei“, sagte Minister Martin Dulig zur Eröffnung.